So viele Nutzer:innen hat Instagram in Deutschland.
Wir machen mit: @urbanizers_de zeigt Momentaufnahmen aus dem urbanen Alltag.
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Kopenhagen ist die Fahrradstadt. 41 Prozent aller Wege zur Arbeit oder zur Schule werden auf dem Zweirad zurückgelegt. 97 Prozent aller Einwohner:innen sind zufrieden mit Kopenhagen als Fahrradstadt. Gebraucht hat diese Entwicklung allerdings 40 Jahre. Und die Verkehrsplanung ist nur ein Teil der nachhaltigen Stadtplanung, die sich die Stadt auf die Fahnen geschrieben hat.
Mit der weltweit bekannten Fahrrad-Hauptstadt scheint Potsdam als mittelgroße, deutsche Landeshauptstadt erst einmal nicht viel gemein zu haben. Oder doch?
25 Euro pro Jahr und Einwohner:in investiert Kopenhagen in seine Radinfrastruktur. Potsdam beschloss vor zwei Jahren, in den kommenden Jahren 1,75 Mio. Euro pro Jahr in den Radverkehr zu investieren – das sind etwa elf Euro pro Jahr und Einwohner:in. Bis 2013 standen dafür bisher nur etwa fünf Euro zur Verfügung. Damit soll der Anteil des Radverkehrs in Potsdam auf 27 Prozent gesteigert werden.
Zur Vorbereitung des 2. Verkehrsforums Potsdam fand eine weitere Begleitkreissitzung statt, die sich unter anderem dieser Frage widmete. Könne sich Potsdam mit der europäischen Vorzeigehauptstadt in Sachen Radinfrastruktur vergleichen? Oder solle man sich nicht eher an in Größe, Ausgangssituation und Bedarf vergleichbare Städte halten – wie etwa Rostock, Erfurt oder Offenburg? Dort liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Multimodalität unter anderem durch Mobilitätsstationen, in denen der Wechsel zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln (Auto, Sharing-Angebote, Rad, öffentliche Verkehrsmittel, Fuß) erleichtert werden soll. Die Begleitkreismitglieder waren sich in diesen Fragen uneinig: Während Gegner:innen der Fahrradmobilität betonten, dass die täglichen Distanzen der Pendler:innen zu groß seien, machten Befürworter:innen deutlich, dass gute Fahrradinfrastruktur eine wesentliche Voraussetzung dafür sei, mehr Menschen für weitere Strecken auf das Rad zu bewegen.
Und was braucht nun Potsdam? Radschnellwege, mehr Haltestellen für den öffentlichen Verkehr, besser ausgestattete Park-and-Ride-Stationen oder einfach breitere Straßen? Beim 2. Verkehrsforum am 21.04.2018 in der Da-Vinci-Gesamtschule können Bürger:innen ihre Ideen für die Korridore im Potsdamer Norden in die Diskussion einbringen.
Heute ist der internationale Tag der Frau. In Italien schenken Männer den Frauen an diesem Tag Mimosen. Bei Urbanizers gibt es weder Blumen noch Urlaub. Für uns ist die Wertschätzung des sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Engagements beider Geschlechter eigentlich ziemlich selbstverständlich.
1981 gründete sich in Berlin die „Feministische Organisation von Planerinnen und Architektinnen“. 1,7% der leitenden Stellen in planenden Berufen waren damals von Frauen besetzt. Das hat sich zwar geändert. Und schon seit Anfang des Jahrtausends gibt es in Berlin einen Leitfaden für „Frauenbelange in der verbindlichen Bauleitplanung“. Aber noch 2017 stellte die Online-Plattform ze.tt fest: „Für niemanden sind Städte so lebenswert, wie für einen gesunden, der Norm entsprechenden Mann, der Vollzeit erwerbstätig ist und Auto fährt.“ Schade eigentlich.
Der 8. März ist übrigens gleichzeitig auch Tag des Korrekturlesens. Ins Leben gerufen wurde er … von einer Frau. Wir gehen heute aber über Tippfehler mit einem Schmunzeln hinweg und widmen uns lieber der Frage, was sich in Städtebau und Stadtentwicklung verbessern lässt.
Eine Zukunftswerkstatt mit Kindern zu ihren Vorstellungen für das neue Quartier, Stadtspaziergänge mit Bürger:innen oder ein Workshop mit Grundstückseigentümer:innenn und Planungsbüros zu Entwicklungspotenzialen – all diese Formate machen deutlich: Hier wird gemeinschaftlich ein neues Quartier entwickelt! Urbanizers hat dieses kooperative Verfahren für die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts für Zähringen Nord zusammen mit der Stadt Freiburg entwickelt.
Bei einem kooperativen Verfahren wird, anders als bei einem Realisierungswettbewerb, von den Beteiligten gemeinsam und nicht in Konkurrenz geplant. Die vier Planungsbüros ASTOC, Ernst Niklas Fausch, MESS GbR und Teleinternetcafe (alle verstärkt um landschaftsplanerische bzw. verkehrsplanerische Expertise) haben seit Mai 2017 ihre Konzepte entwickelt. Zwischendurch gab es immer wieder „Knotenpunkte“ an denen Planungsbüros und weitere Beteiligten des Verfahrens zusammen in Freiburg an der Aufgabe gearbeitet haben. Die Planungsbüros sind dann wieder nach Hause gefahren, mit Hinweisen für die weitere Bearbeitung im Gepäck. Tiefere Einblicke in das Verfahren bietet die umfangreiche Dokumentation.
Zum Ende des kooperativen Verfahrens hat das städtebauliche Konzept von Teleinternetcafe Bewertungsgremium und Stakeholder gleichermaßen überzeugt. Mit ihnen arbeitet die Stadt Freiburg nun weiter, um einen vertieften städtebaulichen Entwurf als Grundlage für den aufzustellenden Bebauungsplan zu erarbeiten.
Kooperative Verfahren stecken mittlerweile vielleicht nicht mehr in den Kinderschuhen. Entwicklungspotenzial gibt es aber dennoch, wie beispielsweise die langfristige Qualitätssicherung nach dem Verfahren gewährleistet werden kann. Urbanizers freut sich drauf.
Schlechte Stimmung bei Urbanizers. Keine Sorge, die Aufträge laufen soweit rund. Aber der Verlauf des Gartenjahrs sorgt bei zahlreichen Kolleg:innen für Sorgenfalten. Bei der einen werden im brandenburgischen Zweithabitat die seltenen Tomatensorten von der Braunfäule dahingerafft, beim nächsten hat eine Sturmböe währende des letzten Starkregenereignisses die halbe Parzelle im Gartenkreis verwüstet. „Nächste Saison lass ich die Finger davon“, schimpft er. Auch die Inhaberin des Pachtbeets im Gemeinschaftsgarten hat vom Urban Gardening erstmal die Nase voll, nachdem über Nacht die mühsam herangezogenen Bohnen verschwunden sind. Ob das die Schnecken waren oder hungrige Mitgärtner:innen?
Wir wären nicht Urbanizers, wenn dem Austausch über das individuelle Leid mit dem Grün nicht eine lebhafte Diskussion über die verschiedenen Möglichkeiten folgte, sich gärtnernd „einen überzeugenden und ‚geerdeten’ Standpunkt aufzubauen“ (Christa Müller). Entspannt bietet die Balkongärtnerin ihre Kirschtomaten zum Sharing an, und ebenso entspannt lehnen sich die Bewohner:innen der WG-Zimmer ohne grüne Verpflichtungen auf der Parkbank zurück. Für die Statistik: 15% des Teams haben einen eigenen Garten, 30% sind in irgendeiner Form des Urban Gardening engagiert. 10% reicht der Balkon als Betätigungsfeld. Und der Rest? Befasst sich mit urbanem Grün lieber als Forscher:in.
Heiß ging es her bei der Werkstattwoche in Freiburg, in der unter Einbeziehung von Bürger:innen, Eigentümer:innen und weiteren Stakeholdern vier Planungsbüros an ersten Ideen für ein zukünftiges Stadtquartier Zähringen Nord arbeiteten.
Heiß, weil die Temperaturen beim Planer:innen- und beim Bürger:innenspaziergang die 30-Grad-Marke locker toppten und weil es auch bei der abendlichen Bürger:innenveranstaltung kaum abkühlte.
Heiß, weil so mancher Planer:inkopf bei den vier eingeladenen Büros ASTOC, Ernst Niklas Fausch, MESS GbR und Teleinternetcafé (alle verstärkt um landschaftsplanerische bzw. verkehrsplanerische Expertise) ins Rauchen geriet ob der schwierigen Anforderungen des von Verkehrsachsen umschlossenen, durch eine komplizierte Eigentümer:innenstruktur gekennzeichneten Planungsgebiets.
Und heiß, weil Bürger:innenbeteiligung eben auch heißt, dass Konflikte ausgehalten und ausgetragen werden müssen: um Straßen, ihre Notwendigkeit und ihre Baukosten; um Gebäudehöhen und um Grün- und Freiräume.
Die Strategie, die Bürger:innenbeteiligung direkt, frühzeitig und klar zu organisieren, gemeinsam von Urbanizers mit der Stadt Freiburg entwickelt, ging trotzdem auf. Von Kindern und Jugendlichen kamen ebenso viele Impulse wie von langjährigen Bewohner:innen Zähringens. Und eine engagierte Bewertungskommission unter dem Vorsitz von Prof. Rudolf Scheuvens aus Wien gab den Planungsbüros in einer die Werkstattwoche abschließenden Feedbackrunde zahlreiche Hinweise für die Weiterentwicklung ihrer Ideen in den kommenden Monaten.
Unser Fazit: Das Schwitzen hat sich gelohnt. Kontrovers, kompetent, konstruktiv – wir wünschen uns mehr solche Verfahren, in denen trotz Drucks auf dem Wohnungsmarkt Zeit zum Nachdenken bleibt. Und wir sind gespannt auf die Entwürfe, die im September in Freiburg ausgestellt werden.
Der Schuppen 52 im Hamburger Hafen, unter Einheimischen eher als Location für Abibälle, Konzerte oder coole Gastronomie-Events bekannt, mutierte am 12. und 13. Juni zum Hotspot der Stadtentwicklung. Und weil Stadt und Land unlösbar mit einander verbunden sind, waren mit dabei auch die Preisträger:innen des Wettbewerbs Menschen und Erfolge 2016.
Das Wettbewerbs-Team bei Urbanizers erwartet den Tag der Preisverleihung immer mit ähnlich viel Spannung wie die Ausgezeichneten selbst: Wie sind sie wirklich, die Menschen, die sich mit ihren Erfolgen beworben haben? Was die Jury im März überzeugt hatte, war die Papierform von Idee und Umsetzung – das echte Leben zeigt immer nochmal zusätzliche Facetten.
Der Erfahrungsaustausch der Preisträger:innen war da keine Ausnahme. Zusätzlich angeregt durch einen Input von Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability entspannen sich in vier Gesprächsrunden interessante Dialoge. Die Umnutzung alter Gebäude und der bei aller Wichtigkeit manchmal hemmende Denkmalschutz; das schlechte Image des Arbeitsmarktmotors Handwerk; die Herausforderungen des Arbeitszeitgesetzes für die Gastronomie in ländlichen Regionen; das Potenzial und der Förderbedarf von Kunstprojekten; die Sorge, im Zeitalter der Digitalisierung abgehängt zu werden: Die acht Preisträger:innen ließen kein heißes Eisen aus und gaben der Politik einiges an Wünschen mit. Dem Kongresspublikum gewährten sie einen spannenden Einblick in den Alltag von Arbeit und Wirtschaft in ländlichen Räumen. Das Urbanizers-Team nahm zahlreiche Anregungen für die Dokumentation der Wettbewerbsrunde mit, die im Herbst erscheint. Beeindruckend war auch der Witz, mit dem die Teilnehmer:innen die Gelegenheit nutzten, für sich, ihre Heimatregion und ihre Produkte zu werben – z.B. mit T-Shirts, Büchern und handgesponnener Wolle.
Mehr als ein Grund, sich bei den Preisträger:innen nochmal herzlich zu bedanken – und ihnen die Daumen zu drücken für die weitere Arbeit an den Projekten zuhause.
Ephemere Stadtentwicklung. Handbuch und Planungshilfe, so der Titel eines von der Wüstenrot Stiftung herausgegebenen Buches, das unlängst bei DOM erschien. Die Kombination aus Titel und Untertitel wirft Fragen auf: Oxymoron? Paradox? Oder doch die konsequente Weiterentwicklung der Etablierung von Pionier- und Zwischennutzungen als strategisches Werkzeug der Stadtentwicklung?
Das Buch reiht sich ein in eine Vielzahl von Veröffentlichungen der letzten Jahre, die Veränderungen von Akteurskonstellationen und den von ihnen gestalteten Stadtlandschaften untersuchen. Fast immer der Tenor: Das Ephemere hat das Zeug, die Planungskultur nachhaltig zu verändern. Das glauben wir auch. Und wir wissen, dass es Lernprozesse benötigt und bewirkt: für die kommunalen Akteur:innen ebenso wie für die neuen Stadtmacher:innen. Deshalb haben wir gerne am „Handbuch“ der Wüstenrot Stiftung, das von Paola Alfaro d’Alencon, Bettin Bauerfeind und Daniela Konrad erarbeitet wurde, mitgeschrieben. Die Ephemeren, meinen wir, haben es verdient, von „kurzlebigen annuellen Pflanzen“, vom Un-, Bei- oder Wildkraut der Stadtentwicklung, zu neuen urbanen Kulturpflanzen zu werden.
Nach Anmeldeschluss für den 2. Bundeskongress „Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft“ wird deutlich: das Interesse ist groß! Mit großer Vorfreude blicken wir der kommenden Woche entgegen und sind auf internationale Vorträge aus Schottland und Frankreich sowie die Vorstellung des Weißbuches sehr gespannt! Und für alle, die nicht am Kongress teilnehmen können: Das Weißbuch kann schon bald über die Webseite des BMUB bezogen werden.
114 Beiträge wurden 2016 beim Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ eingereicht. Seit 2011 sucht das BMUB mit diesem Format erfolgreiches Engagement für die Sicherung und Verbesserung der Infrastrukturversorgung in ländlichen Räumen und stellt es unter www.menschenunderfolge.de der Öffentlichkeit vor. Unter dem Motto „Ländliche Räume: produktiv und innovativ“ widmet sich der Wettbewerb 2016 den wirtschaftlichen Perspektiven für ländliche Räume. Attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze gestalten, regionale Wertschöpfung sichern, Leerstand neu nutzen: Welche engagierten Ideen und welche Innovationen konnten die Jury überzeugen?
Am 12. Juni 2017 findet die Preisverleihung für die von der Jury ausgewählten Projekte statt. Im Rahmen des 11. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik werden insgesamt acht Beiträge der diesjährigen Wettbewerbsrunde von PSt Florian Pronold ausgezeichnet. Hier gibt es das genaue Programm und alle weiteren Informationen zum Kongress.