Doktor-Verteidigung Annika Levels

von David Hees

Als Praktikant verfliegt die Zeit, gerade weil sie zeitlich so begrenzt ist und man natürlich immer bestrebt ist, so viele Eindrücke und Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Zumindest kommt es mir so vor. Seit sieben Wochen bin ich nun Praktikant bei Urbanizers, und zwei Drittel meiner Zeit sind schon vorbei. Die letzten Wochen waren voll von spannenden Erlebnissen, Themen und neuen Denkanstößen. Eine schnelle und überaus positive Erkenntnis war, dass meine Arbeit bei Urbanizers mit monotoner Praktikant:innenarbeit wenig zu tun hat: Kaffee muss ich höchstens mir selbst kochen und Pläne werden hier auch nicht gefaltet. Vielmehr bekomme ich die Chance, neues kennenzulernen und die Themen zu vertiefen, die mich interessieren.

Letzte Woche nun ein ganz klarer Höhepunkt meines Praktikums: Meine Kollegin Annika Levels konnte nach langer Vorbereitungszeit ihre Doktorarbeit verteidigen, und ich durfte als Bürodelegation dabei sein. Dies war für mich in doppelter Hinsicht eine gute Erfahrung. Zum einen konnte ich so das Prozedere einer wissenschaftlichen Verteidigung kennen lernen. Gleichzeitig ist das Thema, dem die Kollegin sich gewidmet hat, nicht nur aktuell sondern auch hochspannend. Unter dem Titel „Rethinking the Street?!“ beschäftigte sie sich mit dem Fahrradfahren und zu Fuß gehen als Planungsparadigma unserer Zeit. In ihrem Vortrag hinterfragte Annika vor allem die Absichten und Folgen des Hypes rund um fahrradgerechte Stadtplanung kritisch. So kann man sich nun durchaus fragen: Warum wird für wen wo geplant? Und geht es bei all den Bestrebungen ums Rad letzten Endes noch um ökologische Gesichtspunkte? Oder dreht sich im Endeffekt nicht doch alles irgendwie nur um das Eine – Geld? Als leidenschaftlicher Fahrradfahrer, Befürworter fahrradgerechter Infrastruktur und Unterstützer von Formaten wie der „Critical Mass“-Bewegung fühlte ich mich natürlich auch persönlich angesprochen. Die vorgebrachten Erkenntnisse werden mir definitiv durch den Kopf gehen, wenn ich das nächste Mal auf ein Lidl-Bike steige und (zumindest in meiner Vorstellung) den U1-Radweg entlangfahre. Jetzt freue ich mich aber erst mal auf eine weiterhin spannende Zeit bei den Urbanizers!