Ein trister Novemberabend, zum ersten Schnee konnte sich das Wetter so eben nicht durchringen, eine etwas zugige Schulaula. Und ganz konkrete Fragestellungen gab es auch nicht beim 3. Potsdamer Verkehrsforum. Nicht gerade die optimalen Voraussetzungen für gelingende Bürger:innenbeteiligung. So war auch niemand überrascht, dass gerade einmal 20 Bürgerinnen und Bürger der Einladung der Landeshauptstadt Potsdam gefolgt waren, die Verkehrskorridore im Potsdamer Süden und Südosten genauer unter die Lupe zu nehmen.
Was sie zu hören bekamen, hätte durchaus gereicht, um einen mittleren Shitstorm auszulösen: Unausweichlich sind Baumaßnahmen an gleich mehreren Verkehrsschlagadern durch das ohnehin stark belastete Gebiet. Ein lange geplanter Radschnellweg wurde von den Politiker:innen der Nachbargemeinde auf Eis gelegt. Die Verbesserung der Tram-Situation ist unstrittig, dauert aber Jahre und bedeutet weitere Baustellen.
Auch wenn sich in der Diskussion immer wieder zeigte, dass das rasante Stadtwachstum an die Nerven der Teilnehmenden geht, brachten sie zahlreiche Ideen und konstruktive Vorschläge ein. Entschärfung von Konfliktpunkten zwischen Auto, Bahn und Fahrrad; Taktverdichtung bei der Straßenbahn; Kapazitätserweiterung von Park & Ride-Anlagen; Reparaturen an bestehenden Radwegen. Die Bürgerinnen und Bürger sind offensichtlich mehr als bereit, Alternativen zum Auto zu nutzen – und wirken an den notwendigen Voraussetzungen mit.
Solche Diskussionen machen ebenso Spaß wie das einhellige Lob von Publikum und Veranstalter:in für unsere Moderatorinnen. Da sagen wir einfach mal danke.