Netzwerktreffen der Nationalen Projekte des Städtebaus

Kooperation und Koproduktion – das war nicht nur das Leitthema des diesjährigen Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik, sondern auch das Motto des Netzwerktreffens der Nationalen Projekte des Städtebaus, das gemeinsam mit rund 50 Projektvertreterinnen und -vertretern im Vorfeld des Kongresses am 12. September 2023 in Jena stattfand. Am Vorabend bestand die Möglichkeit für Austausch und Vernetzung sowie die Besichtigung der Förderprojekte in Weimar. Die Veranstaltung führten wir im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durch.

“Städtebau war nie etwas anderes als sich bereit zu erklären, einen gemeinsamen Weg zu gehen.” Mit diesem Zitat von Petra Wörner (WTR Architekten) brachte Anca Carstean, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) nach der Begrüßung von Gabriele Kautz (BMWSB), auf den Punkt, wie essenziell die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure für die Qualität städtebaulicher Prozesse und Produkte ist. Wie vielfältig diese sein kann, zeigten nicht nur die von Anja Nelle, IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik, präsentierten Ergebnisse aus der Programmauswertung. Auch die Projektpräsentationen aus Bad Karlshafen, Chemnitz, Ulm und Leipzig boten gelungene Beispiele dafür, welche Mehrwerte z. B. gemeinsam mit der Zivilgesellschaft, der Kunst und Kultur oder zwischen verschiedenen Ämtern in der Verwaltung entstehen können. Der Impulsvortrag von Andrea Hofmann, ZUsammenKUNFT Berlin eG, zum Haus der Statistik, aber auch die Diskussionen in den Arbeitsgruppen machten deutlich, dass solche Kooperationen Schlüssel für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben im Städtebau und in der Stadtentwicklung sind, dass sie für Innovationen in der Planung sorgen, die nachhaltige Belebung wertvollen Bestands ermöglichen, große Entwicklungsprojekte möglich machen und integrierte Ansätze in der Stadtentwicklung fördern. Nicht zuletzt stärken das Aushandeln unterschiedlicher Positionen, die Beteiligung der Stadtgesellschaft, das miteinander Planen, Bauen und darüber Reden auch die Demokratiebildung in unserer Gesellschaft.

Städtische Räume gemeinsam gestalten und kooperative Lösungsansätze für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln, macht Mut und ist nicht nur ein Leitgedanke der Projekte im Bundesprogramm, sondern auch in unserer Arbeit bei Urbanizers. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die inspirierende Veranstaltung!

Alles rund um das Bundesprogramm, mehr zur Veranstaltung und Neuigkeiten aus der fachlichen Begleitung, die wir seit 2019 unterstützen, unter: https://www.nationale-staedtebauprojekte.de

Themenwerkstatt der Nationalen Projekte des Städtebaus

Am 15. und 16. Juni waren wir in der Bremer Baumwollbörse zu Gast, um die Themenwerkstatt über „Instrumente für Qualität im Städtebau“ auszurichten. Um den Wissenstransfer und die Vernetzung der Kommunen im Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ untereinander zu fördern, führen das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) regelmäßig Themenwerkstätte und Netzwerktreffen durch. Seit wir 2019 die fachliche Begleitung der mittlerweile über 200 geförderten Projekte übernommen haben, gehört auch die Konzeption und Durchführung dieser Treffen zu unseren Aufgaben. Nachdem die letzten beiden Werkstätte wegen der Corona-Pandemie lediglich digital stattfinden konnten, haben wir uns gefreut, endlich wieder in den persönlichen Austausch gehen zu können.

Rund 20 Teilnehmende von Kommunen aus dem gesamten Bundesgebiet kamen dafür zusammen, um über ausgewählte Planungs-, Steuerungs-, Verfahrens- sowie Kommunikationsinstrumente zu beraten. Mehrere Blitzlichter aus der kommunalen Praxis und ein Vortrag durch das BBSR über die Bedeutung von Wettbewerbsverfahren als qualitätssteigerndes Instrument im Städtebau gaben Impulse für die regen Diskussionen in den Kleingruppen. Dieser Austausch, so der Tenor aller Beteiligten am Ende der Werkstatt, ist nicht nur unverzichtbar für die weitere Qualifizierung von Instrumenten, sondern grade auch für „jüngere“ Projekte enorm wichtig, um authentische Erfahrungen kurzzuschließen und neue Anwendungsmöglichkeiten auszuloten.

Einer der Kernpunkte der Werkstatt war, dass der Schlüssel zum Erfolg in einer umfassenden Beteiligung der Öffentlichkeit liegt: Nicht nur zur Absicherung der Vorhaben und Qualitätssicherung für Stakeholder und Eigentümer, sondern grade auch, um lokales Wissen für die Projekte nutzbar zu machen, bspw. für die bedarfsgerechte Formulierung von Zielvorstellungen für Wettbewerbsverfahren. Kommunikation – zum Beispiel durch Informationsinstrumente – muss in diesem Sinne immer auch als Wechselbeziehung zwischen Kommunen und Bürger:innen verstanden werden. Grade frühe Projektphasen bieten hierzu noch unausgeschöpfte Gelegenheiten. Hier wünschen sich Kommunen eine kontinuierliche professionelle Begleitung für die Prozessgestaltung- und betreuung von außen, um Formate umzusetzen, Unparteilichkeit zu garantieren und die eigenen Ressourcen nicht zu überfordern.

Gerahmt wurde das Treffen von Besichtigungen der beiden Bremer Projekte: Am ersten Tag stellten die Senatorin für Klimaschutz, Mobilität, Umwelt und Stadtentwicklung, Prof. Iris Reuther, gemeinsam mit Prof. Konrad Elmshäuser, Direktor des Bremer Staatsarchivs, den Siegerentwurf für den Ergänzungsbau des Archivs vor. Am zweiten Tag stand die Besichtigung des Projekts Waller Sand in der Überseestadt an.

Mehr Informationen und Medien des Programms gibt es hier.

Rückblick: 4. Dialogforum Weißbuch Stadtgrün

Am 2. Juni 2023 fand das 4. Dialogforum zur Umsetzung des Weißbuch Stadtgrün statt, an der wir seit 2020 mitwirken. Grünverbände und -vereine tauschten sich mit Akteuren aus der Immobilienwirtschaft, dem Bausektor und Wohnungsbaugesellschaften zum Beitrag der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zu einer klimaresilienten Entwicklung der blau-grünen Infrastruktur aus.
Bei knappen Flächenverfügbarkeiten der dringenden Nachfrage an bezahlbarem Wohnraum nachzukommen und gleichzeitig urbanes Grün zu fördern, ist eine der zentralen Herausforderung, wenn es um die Gestaltung von sozial- und umweltverträglichen Städten geht. Die Teilnehmenden des Dialogforums diskutierten rege über Lösungsansätze, wie die bauwirtschaftlichen Notwendigkeiten mit qualitätsvollem Grünraum verbunden werden können. Ein vielversprechender Weg, diesen Konflikt zu lösen, ist die Entwicklung des Bestands – hier bedarf es künftig einer umfangreichen Qualifizierungsoffensive für die Außenanlagen.
Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, dass die Bau- und Immobilienwirtschaft auf der einen und Grünverbände auf der anderen Seite bereits an vielen Stellen den gleichen Kurs eingeschlagen haben. Zur Umsetzung qualitätsvoller Grünplanungen im Wohnumfeld muss der Austausch zwischen den Akteuren jedoch noch stärker gefördert und das bestehende Wissen noch besser geteilt werden.
Mehr Information zum Weißbuch Stadtgrün finden Sie hier.

Neue Publikation zur Raumrelevanz der Digitalisierung

Wie verändern sich Wahrnehmung, Nutzung, Gestaltung und der Betrieb von Raum im digitalen Zeitalter? Im Rahmen unseres Forschungsprojekts „Räume neu gestalten. Kommunale Entwicklungsstrategien im digitalen Zeitalter“ untersuchen wir gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung und weiteren Fachexpert:innen, wie die Digitalisierung einen Beitrag zur gemeinwohlorientierten, nachhaltigen Stadtentwicklung in unseren Städten, Landkreisen und Gemeinden leisten kann.
Von Januar bis November 2022 haben wir uns in einer umfassenden Grundlagenrecherche mit den räumlichen Veränderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, beschäftigt. Die Ergebnisse sind nun in unserem neuen Diskussionspapier nachzulesen. Ganz im Sinne des Open-Data-Gedankens laden wir alle Leser:innen zu einem offenen Diskurs und zur Mitgestaltung unserer Arbeit ein. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare, Anmerkungen und Fragen.
Das Diskussionspapier ist auf der Homepage der Wüstenrot Stiftung verfügbar.

Mehr zum Projekt lesen Sie hier und bald auf unserer Homepage.

Teilnehmende des Netzwerktreffens stehen um Stellwände in der Haupthalle des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof

Netzwerktreffen der Nationalen Projekte des Städtebaus

Über 120 Gäste, die Möglichkeit, sich seit 2019 wieder in großem Rahmen zu vernetzen, spannende politische Diskussionen, inspirierende Projektvorstellungen, Erfahrungsaustausch im Open-Space-Format und all das an einem geschichtsträchtigen Ort! So lässt sich das Netzwerktreffen der „Nationalen Projekte des Städtebaus“ zusammenfassen, das wir im ehemaligen Flughafengebäude Berlin-Tempelhof am 10. und 11. Oktober 2022 im Auftrag des Bundesbauministeriums sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchführen durften.

Seit 2014 fördert der Bund mit dem Programm zukunftsweisende investive und konzeptionelle städtebauliche Vorhaben in Deutschland. Seit 2019 unterstützen wir die fachliche Begleitung der inzwischen über 200 geförderten Projekte. Neben der Stärkung der Programmidentität ist der Wissenstransfer besonders bedeutend. Unter dem Motto „Projekte im Dialog“ hat das Netzwerktreffen dies erneut bestätigt: Die vielfältigen Akteure aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft widmen sich besonderen Herausforderungen im Städtebau und in der Stadtentwicklung, fördern die Baukultur und entwickeln innovative Wege, um Zukunftsvisionen in die Realität zu überführen.

Davon können nicht nur die Projekte untereinander lernen. Im Rahmen der fachlichen Begleitung untersuchen wir im Besonderen, wie Qualität im Prozess, in der Zusammenarbeit von Akteuren und durch den Einsatz neuer Instrumente entstehen können. Die Erkenntnisse aus den Projekten tragen wir mit Publikationen, Expertisen, einem Film, einer Homepage und bald einem Podcast in die Breite. Die neuste Publikation stellt alle seit 2014 geförderten Projekte vor, auch diejenigen, die auf dem Netzwerktreffen neu ausgezeichnet wurden. Die Broschüre ist bald beim BBSR erhältlich. Stay tuned!

Mehr Informationen und alle Medien zum Programm gibt es hier.

Buch zum Wettbewerb "Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe"

Neue Publikation zum Wettbewerb erschienen!

„Gebaute, im Alltag erfahrbare Orte spielen eine wichtige Rolle für die Wahrnehmung von Identität und Zugehörigkeit. Sie bringen die demokratische Haltung und Orientierung in einer Gesellschaft zum Ausdruck und schaffen zugleich vielfältige Gelegenheiten für Teilhabe und Zugang.“, so schreibt es Dr. Stefan Krämer in der Einleitung zum neu erschienenen Buch zum Wettbewerb „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“. Die Publikation kann hier kostenlos bestellt werden.

Wir können die zentrale Rolle gebauter Orte für Demokratie und Teilhabe nur unterstreichen. Über zwei Jahre haben wir als begleitendes Wettbewerbsbüro viel dazu gelernt. Von der Auslobung, über die Vorprüfung der Wettbewerbsbeiträge, die Organisation von Auswahlsitzungen, die Bereisung zahlreicher Orte in ganz Deutschland bis hin zur Veröffentlichung der Ergebnisse – wir hatten die Möglichkeit, die Projekte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen. Das neue Buch spiegelt die vielfältigen Erfahrungen und Erkenntnisse von Engagierten vor Ort sowie von Expert:innen aus Wissenschaft, Planungspraxis und Journalismus wider.

Der erste Teil des Buches setzt sich fachlich mit dem Wettbewerbsthema auseinander. Kann Architektur gesellschaftliche Realität abbilden und wie sehen dann Gebäude und Orte aus, die eine demokratische Haltung zum Ausdruck bringen (sollen)? Welche Funktion haben gebaute Orte vor dem Hintergrund eines dynamischen Demokratieverständnisses? Welchen Einfluss können soziale, räumliche aber auch institutionelle Rahmenbedingungen auf gesellschaftliche Teilhabe haben? Und wie können digitale Angebote die Potenziale dieser Orte ergänzen und befördern? Die elf Beiträge scheuen sich dabei nicht vor kritischen Fragen. Etwa, wie mit Rechtsextremen umgegangen werden kann, die bestreben sich diese Orte anzueignen. Oder wie viel uns diese Orte als Gesellschaft tatsächlich wert sind und was wir bereit sind für ihren Erhalt zu leisten. Besonders stolz sind wir, dass auch einige unserer Kolleg:innen unter den Autor:innen vertreten sind.

Der zweite Teil, die Dokumentation des Wettbewerbs, stellt die 28 Orte der engeren Auswahl im Detail vor. Eine Infografik dazwischen veranschaulicht die Ergebnisse einer Befragung, die wir mit allen Teilnehmenden des Wettbewerbs durchgeführt haben.

Für unsere Arbeit hat das Wettbewerbsthema eine besondere Bedeutung. Mal ganz praktisch: Mit ihren innovativen Ideen, Arbeitsweisen und Herangehensweisen lieferten uns die eingereichten Orte und die dahinterstehenden Macher:innen vielfältige Ideen, wie Teilhabe in Partizipationsprozessen – eines unserer zentralen Arbeitsfelder – gelingen kann. Aber auch auf einer größeren Maßstabsebene, hat das Projekt uns viel gelehrt. Denn es zeigt auf, was im Rahmen einer am Gemeinwohl orientierten Stadtentwicklung möglich ist, welche Potenziale gebaute Orte hervorbringen können, die es einer Gesellschaft ermöglichen, Diskussionen auszuhalten, Selbstwirksamkeit zu erfahren, Prozesse mitzugestalten und kollektive Identitäten zu entwickeln. Wir bedanken uns bei der Wüstenrot Stiftung für die Möglichkeit, dieses inspirierende Projekt begleitet zu haben.

Alles rund um den Wettbewerb unter: www.orte-demokratie.de

 

Neues zur Energetischen Stadtsanierung

Die Reihe ist komplett! Nach den ersten drei Ausgaben sind nun die Praxisbroschüren IV und V zur Energetischen Stadtsanierung (Hrsg.: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) erschienen.

Aktivierung von Privateigentümern
Private Eigentümer:innen aktivieren und für die Sanierung gewinnen, aber wie? Das Heft zeigt zahlreiche Beispiele, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann und welche Erfolge damit erzielt werden können.

Leitfaden zum Einsatz des Förderbausteins „Sanierungsmanagement“
Sanierungsmanagement, ja oder nein? Die Praxisbroschüre V hilft bei dieser Entscheidung, macht sichtbar, was ein Sanierungsmanagement leisten kann, welche Aufgaben es übernimmt und wie es – angepasst auf die lokale Situation – erfolgreich umgesetzt werden kann.

Alle Publikationen und Erkenntnisse aus unserer Tätigkeit als Begleitforschung finden Sie auf der Projektwebsite: www.energetische-stadtsanierung.info

Auf die nächsten 100 Jahre

Auf 101 spannende Jahre blickt die „Wüstenrot Stiftung Gemeinschaft der Freunde Deutscher Eigenheimverein e.V.“ zurück – seit immerhin 11 Jahren zählt Urbanizers zu den Kooperationspartner:innen, die die Stiftung dabei unterstützt, Wege zu finden, wie sich unser Gemeinwesen den vielfältigen Herausforderungen der Zukunft stellen kann.

Ausgewählte operative Projekte der Stiftung aus den Themengebieten Zukunftsfragen, Stadt & Land, Literatur, Kunst & Kultur und Denkmale gibt es im Jubiläumsfilm zu sehen – wir sind stolz und dankbar, dass wir den Wettbewerb „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ präsentieren durften. Der Film ist hier abrufbar, uns gibt’s ab 9.05 min. zu sehen!

Der Wettbewerb steht in einer Reihe gemeinsamer Projekte, die mit „Vergessenen Stadtteilen“ begann, mit „Stadtmachen“ und „Bedingt planbar“ weiterging und mit dem neuesten Vorhaben „Räume neu gestalten. Kommunale Entwicklungsstrategien im digitalen Zeitalter“ hoffentlich noch lange nicht zuende ist. Denn erstens hat uns die Zusammenarbeit auf Augenhöhe in jedem der Projekte weitergebracht, zweitens und vor allem werden Einrichtungen wie die Wüstenrot Stiftung immer mehr zu Schlüsselakteur:innen der Stadtentwicklung und -forschung. Many happy returns, liebe Stiftung!

Sieben Personen sitzen im Kreis und diskutieren auf dem 3. Dialogforum

3. Dialogforum zum Weißbuch Stadtgrün

Am 13. Mai fand das 3. Dialogforum im Rahmen des BBSR-Forschungsprojekts zur Umsetzung des Weißbuchs Stadtgrün statt, das wir seit 2020 begleiten. Unter dem Motto „Stadtgrün zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ diskutierten Verbände und Vereine mit Bezug zu Stadtgrün, was der Bund tun kann, damit Grün in der Stadt auch in der Praxis den Stellenwert genießt, den es aus wissenschaftlicher Perspektive längst hat. Denn klar ist: Stadtgrün unterstützt die urbane Anpassung an den Klimawandel, fördert die physische und psychische Gesundheit und ermöglicht Inklusion und Teilhabe. Und klar ist auch: Es gibt zu wenig Grün in der Stadt.

Die Teilnehmenden sammelten zahlreiche Forderungen an den Bund, die von der Einrichtung eigener Förderprogramme über baugesetzliche Vorgaben bis hin zur Stärkung seiner eigenen Vorbildfunktion reichten. Ergebnis des Dialogforums wird ein Forderungspapier sein, das dem Bund vorgelegt werden wird und darauf hinwirken soll, dass die große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit bald Geschichte ist. Denn um es mit den Worten von Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer und Referentin im Dialogforum, auszudrücken: „Wir haben die Instrumente, wir wissen wie es geht, wir müssen es jetzt aber durchsetzen – jetzt ist das Zeitfenster da.“

Screenshot des digitalen Whiteboards zur Themenwerkstatt

3. Themenwerkstatt „Nationale Projekte des Städtebaus“

Am 9. Mai veranstalteten wir die bereits dritte Themenwerkstatt im Rahmen der fachlichen Begleitung der Nationalen Projekte des Städtebaus. In den Themenwerkstätten kommen Vertreter:innen der Kommunen sowie des Bundes zusammen, um Erfahrungen und fachliche Erkenntnisse aus der Projektarbeit auszutauschen. Das Oberthema lautete diesmal „Städtische Räume entwickeln“. Die Veranstaltung beschäftigte sich mit den Fragen: Was macht qualitativ hochwertigen und zukunftsorientierten Städtebau aus? Welche Akteure, Prozesse und Instrumente werden dazu benötigt? Was sind (zukunftsweisende) Kriterien für Premiumqualität im Städtebau?

Mit rund 40 Teilnehmer:innen diskutierten wir die Herausforderungen einer integrierten städtebaulichen Praxis. Daran ist eine Vielzahl von Akteuren beteiligt und die Kommunen müssen neue Prozesse erproben, um innovative städtebauliche Lösungen zu erarbeiten. Dies unterstrich auch Dr. Carolin Baedeker vom Wuppertalinstitut mit ihrem Input zur Post-Corona-Stadt. „Näher – agiler – öffentlicher“ müsse diese werden, um den aktuellen und künftigen Herausforderungen zu begegnen. Was es dazu braucht ist Mut zum Experiment – im Planungsprozess und in der Gestaltung der Stadträume.

Mehr zum Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus: www.nationale-staedtebauprojekte.de