Städtebauliche Neufassung eines historischen Ortes

Das Kürzel „EZ-Campus Plus“ steht für den Anspruch, den das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit der Erweiterung seines Berliner Standorts verbindet. Gewollt ist ein „moderner Campus der Entwicklungszusammenarbeit“. Für das Areal rund um Europa- und Deutschlandhaus an der Stresemannstraße hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen gemeinsam mit dem Bundesministerium und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) einen städtebaulichen Wettbewerb durchgeführt.

Urbanizers unterstützt das Wettbewerbsbüro a:dks bei der Beteiligung interessierter Stakeholder, Institutionen und Bewohner:innen aus der Nachbarschaft. Zur Präzisierung der Entwicklungsziele wurden in einer Informationsveranstaltung und unter mein.berlin.de Anregungen zu städtebaulichen Anforderungen sowie Bedarfe und Wünsche an die zukünftige Frei- und Grünraumgestaltung eingeholt. Zum Protokoll der Veranstaltung geht es hier.

Am 25. November 2021 tagte die Jury und zeichnete HENN GmbH (Berlin) mit WES Landschaftsarchitektur (Hamburg) mit dem ersten Preis aus. Mehr Infos hier.

Anlass für den Neubau ist die notwendige Sanierung des Europahauses und der stetige Personalzuwachs am Berliner Dienstsitz des BMZ. In dem historisch wichtigen Stadtraum zwischen Deutschlandhaus und der Topographie des Terrors soll ein klimaneutraler Neubau entstehen. Für eine bessere Zusammenarbeit bündelt das BMZ zukünftig seine Berliner Standorte an diesem Ort.

Im Auftrag von: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Laufzeit: Seit Mai 2021 (bis voraussichtlich Januar 2022)

Zielgruppen: Lokale Institutionen, Einrichtungen und Stakeholder, interessierte Öffentlichkeit, Nachbarschaft

 

Unsere Leistungen

  • Erarbeitung und Durchführung des Beteiligungskonzepts
  • Erstellung der Umfeld- und Akteursanalyse
  • Betreuung der verfahrensbegleitenden Onlinebeteiligung auf mein.berlin.de
  • Vorbereitung und Durchführung einer Informationsveranstaltung
  • Vorbereitung und Durchführung der öffentlichen Präsentation der Wettbewerbsergebnisse
  • Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgruppe im Rahmen der Informationsveranstaltung"
Das Wettbewerbsgebiet"
Informationsveranstaltung"
Podiumsdiskussion"
Arbeitsgruppe zu Grün- und Freiräumen"
Wie kann die Verkehrsberuhigung in Hamburg-Ottensen gelingen?

Die Mobilitätswende gemeinsam gestalten

Das Pilotprojekt „Ottensen macht Platz!“ wurde 2019 weit über Hamburg hinaus bekannt: Sechs Monate Fußgängerzone, wo vorher Autos fuhren und parkten, sollten die Mobilitätswende für Anwohner:innen, Gewerbetreibende und Besucher:innen des Stadtteils erfahrbar machen. Dabei deutlich wurden nicht nur der Mehrwert, sondern auch die Konfliktpotenziale und Herausforderungen, die mit solchen Vorhaben einhergehen. Trotz überwiegend positiver Resonanz musste das Pilotprojekt aufgrund von Widerstand aus der Bevölkerung vorzeitig beendet werden.

Mit dem Folgeprojekt „freiRaum Ottensen“ will der Bezirk Altona den Kernbereich Ottensens bis 2024 dauerhaft verkehrsberuhigen. Das Konzept dafür wird mit der Stadtteilgesellschaft gemeinsam entwickelt. Basis für den Beteiligungsprozess war ein Online-Dialog mit mehr als 2.000 Rückmeldungen aus dem Stadtteil. Darauf aufbauend hat Urbanizers einen Beteiligungsprozess entwickelt, der das lokale Expert:innenwissen für die Planung nutzbar machen und einen Konsens mit den vielfältigen Nutzer:innengruppen erarbeiten soll. Ziel sind die Qualifizierung der Planung sowie die Förderung von Akzeptanz und Identifikation mit dem Projekt.

Zunächst haben wir durch aufsuchende und niedrigschwellige Formate zielgruppenspezifisch Bedarfe erfasst. Hier standen insbesondere Gewerbetreibende, mobilitätseingeschränkte Personen sowie Kinder und Jugendliche im Fokus. Sie verbindet, dass sie einerseits sehr spezifische Anforderungen an Verkehr- und Straßenraumgestaltung haben und sie andererseits in Beteiligungsprozessen oftmals unterrepräsentiert sind. Die Ergebnisse dienen in der Gestaltungsphase der inhaltlichen Konzeption von Informationsveranstaltungen und Workshops. Diese Formate verschränken die Beteiligung mit der verkehrsplanerischen Konzeptentwicklung und ermöglichen allen Interessierten, die Entwicklung der Verkehrsberuhigung in Ottensen aktiv mitzugestalten.

Im Auftrag von: Bezirksamt Hamburg-Altona

Laufzeit: Seit September 2021

Zielgruppen: Stadtteilgesellschaft, Gewerbetreibende, mobilitätseingeschränkte Personen, Kinder und Jugendliche

 

Unsere Leistungen

  • Konzeption und Steuerung des Partizipationsprozesses
  • Unterstützung bei der Auswertung des Online-Dialogs
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Konzeption, Moderation und Durchführung sowie Dokumentation von aufsuchenden Beteiligungsformaten, Fokusgruppen, Informationsveranstaltungen und Workshops (digital und in Präsenz)
  • Inhaltliche Unterstützung bei der Durchführung von Beiratssitzungen
  • Dokumentation des Partizipationsverfahrens

Rahmenplan „Golm 2040“

Golm ist ein dynamisch wachsender Ortsteil im Westen der Landeshauptstadt Potsdam. Wissenschaft, Forschung und Innovation treffen auf Geschichte und Tradition, alteingesessene Golmer:innen leben heute mit und neben vielen neuen Bürger:innen am Standort. Bedarfe nach neuem Wohn- und Arbeitsraum, Grün und Aufenthaltsqualität sind wichtige Zukunftsthemen.

Um die zukünftige Entwicklung der gesamten Ortslage koordinieren und steuern zu können, hat die Landeshauptstadt die Büros ASTOC Architects and Planners, arbos Freiraumplanung und ARGUS Stadt und Verkehr damit beauftragt, einen Rahmenplan mit dem Zeithorizont 2040 zu entwickeln. Bürger:innen und zivilgesellschaftliche Akteur:innen Golms sollen diesen Prozess aktiv mitgestalten. Im Juni 2021 fand hierzu ein digitaler Auftaktworkshop statt. Thema: Die „Neue Mitte“ Golm. Anschließend entwickelten die Planer:innen drei Szenarien für Golm 2040, die Ende August im ersten Ortsteilforum präsentiert und diskutiert wurden.

Urbanizers gestaltet den Beteiligungsprozess zum Rahmenplan. Bis Mitte 2022 wird die Planung schrittweise konkretisiert und in drei weiteren Ortsteilforen mit Interessierten der Stadtgesellschaft weiterentwickelt.  In diesen werden die Golmer:innen zum einen über den aktuellen Stand der Planung informiert, zum anderen haben sie die Möglichkeit, sich aktiv in den Planungsprozess einzubringen. Bei einem Ortsteilspaziergang werden die zu berücksichtigenden Themen außerdem vor Ort diskutiert.

Im Auftrag von: Landeshauptstadt Potsdam

Laufzeit: Seit April 2021

Zielgruppen: Bürger:innen, Akteur:innen aus Zivilgesellschaft und Kommunalpolitik

 

Unsere Leistungen

  • Konzeptionelle Mitgestaltung des Beteiligungsprozesses
  • Durchführung von Interviews mit Stakeholder:innen
  • Vorbereitung, Durchführung, Moderation und Auswertung von Workshops und Ortsteilforen
  • Inhaltliche Schärfung der Themenkomplexe
  • Konzeption und Durchführung eines Stadtteilspaziergangs mit Bürger:innen
  • Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit
Im Auftaktworkshop werden erste Ideen im Masterplan verortet.

Ein neuer Stadtteil für Hamburg

In Oberbillwerder wird Hamburgs 105. Stadtteil mit rund 7.000 Wohnungen entstehen. Ziel ist die Entwicklung eines lebendigen, nutzungsgemischten Stadtteils, der neben Wohnraum auch Angebote für Bildung, Kultur, Freizeit, Sport und Erholung bietet. In einem mehrstufigen Beteiligungsprozess wurde der Masterplan „Connected City“ entwickelt, der im Februar 2019 beschlossen wurde.

Diesen gilt es nun weiter zu konkretisieren. Urbanizers konzipiert und moderiert dazu eine Workshopreihe, in der gemeinsam mit Akteur:innen vor Ort drei Kernthemen des Masterplans weiterentwickelt werden: „Sport und Bewegung“, „Gesundheit und Ernährung“ sowie „Soziales“ sind grundlegende Säulen für die Entwicklung Oberbillwerders und sollen langfristig die Lebensqualität in ganz Bergedorf verbessern.

Die Workshopreihe gliedert sich in zwei Phasen: in der ersten sind zivilgesellschaftliche Akteur:innen sowie Expert:innen aus Verwaltung, Wissenschaft und Lokalpolitik eingeladen, Ideen und Projekte für Oberbillwerder zu initiieren. In der zweiten Phase werden die entstandenen Ideen öffentlich präsentiert und unter Beteiligung interessierter Bürger:innen diskutiert und weiterentwickelt. Die Ergebnisse der Workshops fließen in die Funktionsplanung des neuen Stadtteils ein.

Im Auftrag von: IBA Hamburg
Laufzeit: seit Januar 2020
Zielgruppen: Akteur:innen und Expert:innen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Kommunalpolitik und Wissenschaft, zukünftige Nutzer:innen wie Gewerbetreibende und Bürger:innen

Unsere Leistungen

  • Konzeptionelle Mitgestaltung des Beteiligungsprozesses
  • Stakeholdersanalysen
  • Inhaltliche Schärfung der Themenkomplexe
  • Konzeption, Organisation, Durchführung und Moderation eines zweiphasigen Workshopformats zu drei Themenblöcken
  • Auswertung und Dokumentation der Workshops

Partizipation im Berliner Südosten

Aufgrund ihrer politischen Verpflichtung zum Bau neuer Wohnungen plant die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft degewo die Ergänzung ihres Bestandes. Darunter befinden sich zwei Quartiere in Berlin Treptow-Köpenick. Durch zweigeschossige Dachaufstockungen und einen Neubau sollen im Kottmeier Karree etwa 270 Wohnungen entstehen. Im Kietzer Feld sind es bis zu 310 neue Wohneinheiten, verteilt auf neuen Geschosswohnungsbau und Dachaufstockungen. Der Wohnraum wird auf dem angespannten Berliner Wohnungsmarkt dringend benötigt.

Urbanizers erarbeitet die Kommunikations- und Partizipationsverfahren für die beiden Quartiere. Im Zentrum stehen die Information zu den Bauvorhaben und die Möglichkeit zur Konsultation und Mitgestaltung. Hierzu werden Informationsveranstaltungen und Beteiligungswerkstätten durchgeführt und ausgewertet. Mit beiden Verfahren werden die Mieter:innen in den Quartieren frühzeitig und umfassend über den aktuellen Planungsstand der Bauvorhaben informiert. Sie erhalten darüber hinaus die Möglichkeit, die zukünftigen Grün- und Freiräume im Wohnumfeld mitzugestalten sowie ihre Ortskenntnisse in die infrastrukturelle Planung einzubringen.

Im Auftrag von: degewo AG
Laufzeit: seit August 2019
Zielgruppen: Bürger:innen, zivilgesellschaftliche Akteure, Bezirkspolitik

Unsere Leistungen

  • Methodisches Konzept für das Kommunikations- und Partizipationsverfahren
  • Umfeld- und Akteursanalysen
  • Konzeption, Organisation, Umsetzung und Moderation der Informationsveranstaltungen und Workshops
  • Entwicklung von Entwurfsskizzen
  • Auswertung und Dokumentation des Beteiligungsverfahrens

Mieter:innengremien und Wohnungsunternehmen im Dialog

Die Stärkung der Mieter:innenmitbestimmung bei Berlins landeseigenen Wohnungsunternehmen gehört zu den Aufgaben der Wohnraumversorgung Berlin AöR. Durch die Moderation mehrerer Arbeitsgruppen mit Mieterräten, Mieterbeiräten, Unternehmen sowie einem Vorstandsmitglied der Wohnraumversorgung Berlin hat Urbanizers dabei unterstützt. Angesichts unterschiedlicher Interessen aller Beteiligten war auch unsere Mediationskompetenz immer wieder gefragt.

Die Bildung einer ersten Arbeitsgruppe war 2017 erforderlich, nachdem es Konflikte um die Wahl der ersten Mieterräte 2016 gab. Auf Basis der gemachten Erfahrungen sollte eine neue Musterwahlordnung verfasst werden. Nachdem moderiert durch Marie Neumüllers Mieterräte und Mieterbeiräte aller Gesellschaften sowie zwei Gesellschaftsvertreter einen Konsens erarbeitet hatten, wurde das gleiche Prinzip ab 2019 auch zur Anpassung der Mustersatzung angewendet. Alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass die Beteiligung und Kooperation in dieser Form ein sinnvoller gemeinsamer Lernprozess mit praxisorientierten, anwendbaren Ergebnissen war. Mit einem vergleichbaren Vorgehen wurde 2020 daher ein Vorschlag zur Neuformulierung der Paragraphen zur Mieter:innenmitbestimmung im Wohnraumversorgungsgesetz erarbeitet. Das Abgeordnetenhaus, so der einhellige Wunsch der Beteiligten, soll Mieterbeiräte auf Quartiersebene und Mieterräte auf Landesebene als gleichberechtigte Akteur:innen der Mieter:innenmitbestimmung gesetzlich verankern. Und Berlin soll das erste Bundesland werden, in dem die Mieter:innenmitbestimmung bei den landeseigenen Unternehmen gesetzlich festgeschrieben ist.

Urbanizers konzipierte, organisierte und moderierte die regelmäßigen Sitzungen der Arbeitsgruppe und unterstützte bei der Konsensfindung und Formulierung der entsprechenden Gesetzespassagen durch fachliche Recherchen und juristischen Sachverstand. Das Arbeitsergebnis wurde im Dezember 2020 festgehalten und an die für die Gesetzesnovellierung zuständigen Akteur:innen übergeben.

 

Im Auftrag von: Wohnraumversorgung Berlin AöR (WVB)
Laufzeit: 2017 bis 2020
Zielgruppen: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Wohnraumversorgung Berlin AöR (Vorstand, Verwaltungsrat, Fachbeirat des WVB), Vertreter:innen der landeseigenen Wohnungsunternehmen Berlins, Vertreter:innen der Mieterschaft

 

Unsere Leistungen

  • Konzeption, Organisation und Durchführung von AG-Sitzungen
  • Moderation und Mediation
  • Teilnahmemanagement
  • Redaktion und Finalisierung von Textvorschlägen
  • Dokumentation
Menschen flanieren auf der Wilmersdorfer Straße

Mit dem Rad und zu Fuß durch Charlottenburg

Die Wilmersdorfer Straße ist Berlins älteste Fußgänger:innenzone. Die belebte Einkaufsstraße zieht über die Grenzen des Bezirks hinaus ein breit gemischtes Publikum an. Nicht nur wegen der aktuellen strukturellen Veränderung im Einzelhandel steht die Straße aktuell vor großen Herausforderungen. Auch im Bereich der Mobilität durchlebt das Quartier einen Transformationsprozess: Eine von vielen Anwohner:innen und Gewerbetreibenden gewünschte Verlängerung der Fußgänger:innenzone steht deshalb seit langem im Raum. Ziel ist es, die Verkehrssituation in diesem Abschnitt zu entspannen und der Geschäftsstraße durch eine verbesserte Aufenthaltsqualität einen neuen Impuls zu verschaffen. Darüber hinaus fehlen im Viertel gut ausgebaute und sichere Nord-Süd-Routen für den Radverkehr.

Urbanizers war in Kooperation mit dem Büro für Städtebau und Stadtforschung Nagel & Spath vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf damit beauftragt, eine Voruntersuchung für die Situation des Rad- und Fußverkehrs im Quartier durchzuführen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Es wurden Entwicklungsmöglichkeiten untersucht, um die beiden Themen Fußgänger:innenzone und Fahrradverkehr synergetisch miteinander zu verknüpfen. Dafür wurden Gespräche mit den lokalen Gewerbetreibenden, Expert:innen und Akteur:innen vor Ort geführt, Standortanalysen erstellt und Passant:innen befragt. Als finaler Baustein fand am 9. und 10. Oktober eine temporäre Verlängerung der Fußgänger:innenzone bis zur Bismarckstraße statt, um testweise aufzuzeigen, wie eine dauerhafte Ausweitung das Leben in der Straße verändern könnte.

Es berichtete unter anderem die Berliner Woche.

Im Auftrag von: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
Laufzeit: Februar 2020 bis Dezember 2020
In Kooperation mit: Spath & Nagel
Zielgruppen: Anwohner:innen, Gewerbetreibende, Passant:innen, Eigentümer:innen, Mobilitätsakteur:innen vor Ort

Unsere Leistungen

  • Umfeldanalyse
  • Akteursanalyse
  • Interviews und Befragungen
  • Konzepterstellung und Durchführung temporäre Verlängerung einer Fußgänger:innenzone
  • Umsetzungsempfehlungen

Grüne Gummiinsel

Die Rotklinkersiedlung, umgangssprachlich auch „Gummiinsel“, entstand in den 1930er Jahren als „Notquartier“. Heute ist das Ensemble ein Kulturdenkmal. Das gilt nicht nur für die Reihenhäuser in Schlichtbauweise, die derzeit entlang sozialer, denkmalpflegerischer und energetischer Gesichtspunkte saniert werden, sondern auch für den Freiraum.

Urbanizers erarbeitete mit Unterstützung des Landschaftsarchitekturbüros birke zimmermann ein Grünflächennutzungs- und Freiflächenkonzept für etwa 11.000 m2 Grün- und Fußwegeflächen. Dabei ging es nicht zuletzt darum, individuelle und gemeinschaftliche Bedarfe und Wünsche der Bewohner:innen zu eruieren und sie mit der Freiraumgestaltung zu verknüpfen. Denn nur wenn eine weitestmögliche Akzeptanz für das Konzept erreicht wird, sind nachhaltige Regelungen und die Beteiligung der Nutzer:innen auch an der Pflege von Grünflächen möglich. Daher wurde der Prozess der Konzeptentwicklung mit einer Reihe von Beteiligungsformaten vor Ort verknüpft: Mit Anwohner:innenfragebögen, Zielgruppeninterviews, aufsuchender Beteiligung und Workshops wurden die verschiedenen Ansprüche an den Grünraum ermittelt. Weiterhin spielten Aspekte des Denkmalschutzes und die Geschichte des Ortes eine besondere Rolle bei der Erstellung des Konzeptes. Neben einem Konzept zur Umstrukturierung der Freiflächen und Durchwegungen wurden Nutzungsvereinbarungen für den Umgang und die Instandhaltung des Grünraums ausgehandelt.

Im Auftrag von: Universitätsstadt Gießen
Laufzeit: Juni 2019 bis Juni 2020
In Kooperation mit: birke zimmermann lanschaftsarchitekten
Zielgruppen: Anwohner:innen, Wohnbau Gießen, Stadtverwaltung Gießen, kulturelle Träger vor Ort

 

Unsere Leistungen

  • Grundlagenermittlung und Bestandsanalyse
  • Stärken- und Schwächenanalyse der planerischen und sozialräumlichen Parameter
  • Partizipative Bedarfsermittlung
  • Interviews, Gartenzaungespräche und Workshops
  • Freiflächenkonzept in Kooperation
  • Öffentliche Konzeptpräsentation
  • Umsetzungsempfehlungen
Arbeit am städtebaulichen Modell

Vom Dialog am Steinernen Sofa zum Planungsbeirat

In der Berliner Großwohnsiedlung Neu-Hohenschönhausen ist die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE eine feste Größe als Vermieterin. In der Barther Straße plant das Unternehmen eine Nachverdichtung mit ca. 225 Wohneinheiten, die beispielhaft für eine moderne, nachhaltige und behutsame Ergänzung dringend benötigten Wohnraums in Großwohnsiedlungen sein kann. Das Bauvorhaben soll sich städtebaulich in die umgebende Siedlungsstruktur integrieren, mit der Nachbarschaft vernetzt sein und einen Mehrwert für diese mitbringen. Die entstehenden Wohnflächen sollen qualitativ so gestaltet werden, dass sie die gesteigerte Nachfrage und auch veränderte Lebensbedingungen und -modelle der Mieter:innen berücksichtigen.

Die HOWOGE hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachbar:innen bzw. Bewohner:innen des angrenzenden Geschosswohnungsbaus frühzeitig und aktiv in die Entwicklung des Bauvorhabens einzubeziehen. Daher wurde Urbanizers auf Basis eines von uns erstellten Kommunikations- und Partizipationskonzeptes mit der Umsetzung eines barrierefreien, transparenten und fairen Beteiligungsprozesses beauftragt, der möglichst viele Zielgruppen einbezieht. Das Herzstück des Konzepts bildete ein Planungsbeirat aus Politik, Verwaltung, Bauherrenvertreter:innen, Anwohner:innen und Nachbar:innen, in dem städtebauliche und freiraumplanerische Eckpunkte verhandelt wurden. Im Ergebnis erklärte sich die HOWOGE bereit, die städtebauliche Dichte zu reduzieren. Urbanizers wird nunmehr in der Begleitung des Generalplanungs-Verfahrens darauf achten, dass der Konsens aus dem Planungsbeirat auch zur Umsetzung gelangt.

Die Ergebnisse der verschiedenen Beteiligungsbausteine sind auf der Projektseite der HOWOGE veröffentlicht.

 

Im Auftrag von: HOWOGE mbH
Laufzeit: seit April 2018
Zielgruppen: Bürger:innen, zivilgesellschaftliche Akteur:innen, Bezirkspolitik, Verwaltung

 

Unsere Leistungen

  • Methodisches Konzept und Zeitplanung
  • Anwohner:innenflyer und –fragebogen
  • Informationsveranstaltungen und Workshops
  • Auswertung und Aufbereitung des bürgerschaftlichen Inputs
  • Einbringung der Bürger:inneninteressen in die Planung

Arbeit am städtebaulichen Modell

Lebendiger Erinnerungsort Ehrenbürgstraße

Wie lassen sich historische Bausubstanz und die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus mit sozialen und kulturellen Nutzungen kombinieren? Diese Frage stand im Zentrum des Beteiligungsverfahrens rund um das ehemalige NS-Zwangsarbeiter:innenlager in der Ehrenbürgstraße in Neubaubing-Westkreuz.

Das ehemalige Zwangsarbeiter:innenlager ist das einzige noch erhaltene Lagerensemble in Süddeutschland. Seit den 80er Jahren werden acht Baracken u.a. durch Bildhauer:innen, Schreiner:innen, Künstler:innen sowie soziale Einrichtungen wie einen Kindergarten genutzt. Der Stadtrat fasste im Jahr 2011 den Beschluss, mit der Ansiedlung einer Zweigstelle des NS-Dokumentationszentrums einen lebendigen Erinnerungsort zu schaffen. Damit entsteht deutschlandweit einmalig ein Ort, an dem Erinnerung, Subkultur und soziale Nutzungen aufeinandertreffen.

Urbanizers war damit beauftragt, in einem Workshop im September 2019 gemeinsam mit den Künstler:innen und Mieter:innen der Baracken, Vertreter:innen des NS-Dokuzentrums, den verschiedenen Fachverwaltungen sowie Politiker:innen und Nachbar:innen Ideen, Leitziele und Bilder für die künftige Nutzung des Areals zu entwickeln.

Im Auftrag von: Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung
Laufzeit: Juni 2019 bis Dezember 2019
Zielgruppen: Künstler:innen, Mieter:innen, Vertreter:innen des NS-Dokuzentrums, Fachverwaltungen, Politiker:innen, soziale Einrichtungen, Nachbar:innen, Stadtgesellschaft

Unsere Leistungen

  • Konzeption, Durchführung und Dokumentation des Beteiligungsprozesses
  • Qualitative Interviews mit lokalen Akteur:innen
  • Analyse und Aufarbeitung des Status Quo
  • Konzeption und Durchführung einer öffentlichen Veranstaltung zur Diskussion und Vorstellung der Prozessergebnisse
  • Dokumentation der Veranstaltung