Am 15. und 16. Juni waren wir in der Bremer Baumwollbörse zu Gast, um die Themenwerkstatt über „Instrumente für Qualität im Städtebau“ auszurichten. Um den Wissenstransfer und die Vernetzung der Kommunen im Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ untereinander zu fördern, führen das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) regelmäßig Themenwerkstätte und Netzwerktreffen durch. Seit wir 2019 die fachliche Begleitung der mittlerweile über 200 geförderten Projekte übernommen haben, gehört auch die Konzeption und Durchführung dieser Treffen zu unseren Aufgaben. Nachdem die letzten beiden Werkstätte wegen der Corona-Pandemie lediglich digital stattfinden konnten, haben wir uns gefreut, endlich wieder in den persönlichen Austausch gehen zu können.
Rund 20 Teilnehmende von Kommunen aus dem gesamten Bundesgebiet kamen dafür zusammen, um über ausgewählte Planungs-, Steuerungs-, Verfahrens- sowie Kommunikationsinstrumente zu beraten. Mehrere Blitzlichter aus der kommunalen Praxis und ein Vortrag durch das BBSR über die Bedeutung von Wettbewerbsverfahren als qualitätssteigerndes Instrument im Städtebau gaben Impulse für die regen Diskussionen in den Kleingruppen. Dieser Austausch, so der Tenor aller Beteiligten am Ende der Werkstatt, ist nicht nur unverzichtbar für die weitere Qualifizierung von Instrumenten, sondern grade auch für „jüngere“ Projekte enorm wichtig, um authentische Erfahrungen kurzzuschließen und neue Anwendungsmöglichkeiten auszuloten.
Einer der Kernpunkte der Werkstatt war, dass der Schlüssel zum Erfolg in einer umfassenden Beteiligung der Öffentlichkeit liegt: Nicht nur zur Absicherung der Vorhaben und Qualitätssicherung für Stakeholder und Eigentümer, sondern grade auch, um lokales Wissen für die Projekte nutzbar zu machen, bspw. für die bedarfsgerechte Formulierung von Zielvorstellungen für Wettbewerbsverfahren. Kommunikation – zum Beispiel durch Informationsinstrumente – muss in diesem Sinne immer auch als Wechselbeziehung zwischen Kommunen und Bürger:innen verstanden werden. Grade frühe Projektphasen bieten hierzu noch unausgeschöpfte Gelegenheiten. Hier wünschen sich Kommunen eine kontinuierliche professionelle Begleitung für die Prozessgestaltung- und betreuung von außen, um Formate umzusetzen, Unparteilichkeit zu garantieren und die eigenen Ressourcen nicht zu überfordern.
Gerahmt wurde das Treffen von Besichtigungen der beiden Bremer Projekte: Am ersten Tag stellten die Senatorin für Klimaschutz, Mobilität, Umwelt und Stadtentwicklung, Prof. Iris Reuther, gemeinsam mit Prof. Konrad Elmshäuser, Direktor des Bremer Staatsarchivs, den Siegerentwurf für den Ergänzungsbau des Archivs vor. Am zweiten Tag stand die Besichtigung des Projekts Waller Sand in der Überseestadt an.
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