X: Ein Blogbeitrag zum 1. Mai wäre cool. Irgendwas zu New Work und Stadtentwicklung, Reaktion auf das Multilokale.
Y: Ich kann nicht. Ich bin total müde und genervt, den ganzen Tag hüpft meine einjährige Tochter neben mir auf und ab. Hat eigentlich irgendeiner von diesen Work-Life-Aposteln eine Vorstellung davon, was es heißt, wenn man bezahlte Arbeit und Care-Arbeit nicht mehr trennen kann?
Z: Ich auch nicht. Ihr wisst, dass wir beide von zuhause arbeiten müssen. Ja, es läuft, irgendwie. Vor allem nachts schaffen wir schon was weg. Aber Herr A aus B hat echt gemeckert, als neulich meine Tochter mit ihren Matheaufgaben in die Videokonferenz kam.
X: Macht euch das Homeoffice nicht flexibler?
Y: Klar, wir müssen wenigstens nicht mit Masken in die Öffis. Dass Kinderbetreuung und Arbeit parallel funktionieren, ist allerdings ein Mythos.
Z: Den Gedanken, das Recht auf Homeoffice für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesetzlich zu verankern, finde ich total zynisch, solange uns keiner sagen kann, wie es mit den Kitas weitergeht.
Y: Finde ich auch. Homeoffice ist kein Ersatz für ein schlüssiges Betreuungskonzept, nicht während Corona und auch nicht danach.
X: Okay, ihr habt mich überzeugt. Lassen wir das mit dem Blogbeitrag, schlaft euch aus.