Einblicke

80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus

Heute bleiben Berlins Büros und Geschäfte geschlossen – ein gesetzlicher Feiertag gemäß Senatsbeschluss von 2023. Wir würdigen den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Wir gedenken des Endes eines Regimes des Grauens und der Gräueltaten. Wir feiern den Beginn des langen Wegs hin zu unserer demokratischen Ordnung im wiedervereinten Deutschland.

Dieser Weg war geprägt von Widerstand und außerordentlichem Engagement für Freiheit, Solidarität und Teilhabe. 80 Jahre später ist dies wieder wichtiger denn je. Rechte Bewegungen gewinnen an Stärke, grundlegende demokratische Werte werden offen infrage gestellt, gesellschaftliche Gräben vertiefen sich, die Idee des freien und offenen Europas wird auf den Prüfstand gestellt. Diese Verschiebung und die veränderten politischen Landschaften machen sich auch in der Stadtplanung und Stadtentwicklung bemerkbar.

Demokratie braucht nicht nur Wahlen und starke politische Institutionen. Sie braucht auch Räume. Orte, an denen ihre Werte sichtbar und erlebbar werden. Orte, die Teilhabe fördern, Erinnerung wachhalten und Debatten ermöglichen. Sie und die dahinterstehenden Menschen benötigen Aufmerksamkeit und Unterstützung. Das fordert uns nicht nur beruflich, sondern auch im Ehrenamt und im persönlichen Einstehen für unsere Werte.

Städtebau kann mittel- und unmittelbar zur Stärkung der Demokratie beitragen – durch bauliche wie konzeptionelle Maßnahmen, Vermittlungsstrategien oder besondere Nutzungs- und Betriebskonzepte. Das hat die Wüstenrot Stiftung schon im Wettbewerb „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ gezeigt. Im Auftrag des Bundesbauministeriums sowie des BBSR haben wir zuletzt im Rahmen der fachlichen Begleitung der Nationalen Projekte des Städtebaus die Broschüre „Demokratie gestalten! Demokratiebildung und Erinnerungskultur als baukulturelle Aufgabe“ verfasst.

Im Bundesprogramm werden (von Aachen bis Wandlitz) zahlreiche Projekte gefördert, die konzeptionell und baulich demokratische Orte und Räume stärken wollen. Diese Projekte sind nicht nur ein Gewinn für die jeweiligen Kommunen, sie können auch eigene Vorhaben inspirieren und Impulse für (noch) mehr Demokratie im Städtebau und in der Stadtentwicklung setzen.

Auch und gerade bei der Entwicklung von Stadt und Land ist Einsatz für unsere demokratische Zukunft gefragt. Damit der ebenfalls 2023 beschlossene Feiertag am 17. Juni 2028 ein Tag des Friedens und der Freiheit wird.

Hier geht's zur Broschüre. Eine kleine Auswahl unserer weiteren Projekte im Themenfeld „Demokratie und Teilhabe“ finden Sie hier.

– Robert Hummel, 08.05.2025


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  • Publikation

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