Veranstaltung

Neue Allianzen für eine gute Zukunft:
Rückblick auf den ersten Kleinstadt Kongress

Zwei inspirierende Tage liegen hinter uns! Am 25. und 26. Juni 2025 fand in Wittenberge der erste bundesweite Kleinstadt Kongress statt – ein Meilenstein für die Vernetzung und Stärkung kleiner Städte in Deutschland. Angemeldet waren weit über 350 Menschen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Planungspraxis.

Im Festivalformat über zahlreiche Orte im Stadtgebiet verteilt, bot die Veranstaltung viel Raum für informellen Austausch und Vernetzung. Das vielfältige Programm umfasste neben Grußworten vom brandenburgischen Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke und von Dietmar Horn aus dem Bundesbauministerium Keynotes von Katja Fischer, Vorständin der Stiftung Baukultur Thüringen, und Dr. Annett Steinführer vom Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen. Diese Impulse ebenso wie die Podiumsdiskussion am zweiten Tag machten deutlich: Kleinstädte sind ein wichtiges Rückgrat unserer Gesellschaft. Sie sind viele und sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen!

Die spezifischen Herausforderungen kleiner Städte und die Lösungen, die vor Ort bereits vorhanden sind, ausprobiert oder erfolgreich praktiziert werden, wurden in vier spannenden Themenarenen vertieft. Wir von Urbanizers durften die Arenen „Wohnen" und „Zukunft" als Gastgeber:innen begleiten. Wir freuen uns sehr, dass wir seit Kurzem als Begleitagentur der Geschäftsstelle beim Aufbau, der Gestaltung und Umsetzung des vielfältigen Angebots der Kleinstadt Akademie unterstützen dürfen.

In der Themenarena „Zukunft" zeigte sich: Die großen Herausforderungen unserer Zeit können nur gemeinsam bewältigt werden. Besonders beim Thema „Nachhaltigkeit" sind gute Bürgerbeteiligung, Kommunikation und Vermittlung zentral. Das Commitment zur Nachhaltigkeit beginnt dabei in der Kommune, in der Kommunalpolitik und -verwaltung – und hier spielen Netzwerke – gerade für Kleinstädte – eine wichtige Rolle. Ein zentrales Thema mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit von Kleinstädten ist außerdem die Einbindung junger Menschen: Sie sind die zukünftigen Bewohner:innen und ihre Perspektiven müssen in die Stadtentwicklung einbezogen werden. Auch wenn Kinder- und Jugendbeteiligung eine freiwillige Aufgabe ist, lohnt sich die Investition in entsprechende Strukturen. Denn sie trägt langfristig zur Demokratiebildung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

Stichwort Demokratiebildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Die Themenarena „Wohnen" hat deutlich gemacht, welche Schlüsselrolle unterschiedliche – auch temporäre – Wohnangebote für die Stadtentwicklung spielen. Wohnen erweist sich als zentraler Hebel für die Kleinstadttransformation. Dies zeigt sich beim Wohnen auf Zeit: Kleinstadtpionier:innen oder Stadtstipendiat:innen hinterlassen auch dann nachhaltige Spuren, wenn sie nach einigen Monaten weiterziehen – sie verändern Sehgewohnheiten, etablieren neue Praktiken und knüpfen wichtige Netzwerke. Ebenso große Wirkung entfalten besondere Wohnformen, die gezielt engagierte Menschen anziehen. Diese werden dann auch außerhalb ihrer vier Wände aktiv und bringen ihre Netzwerke produktiv ein. Solche innovativen Wohnkonzepte werden in kleinen Städten jedoch noch viel zu selten realisiert. Mut zum Experiment ist vielerorts vorhanden – doch es braucht Begleitung und Beratung. Eine wichtige Aufgabe für die Kleinstadt Akademie.

Der Kleinstadt Kongress in Wittenberge hat das „Pflichtenheft" der Kleinstadt Akademie gut gefüllt. Wie die Umsetzung aussehen kann, zeigt z. B. das Format „Kleinstadt Akademie auf Tour", mit dem wir im Mai erstmals in Schlüchtern zu Gast waren. In den kommenden Monaten werden weitere Termine und Angebote folgen – laufend informiert wird auf der neuen Website: www.kleinstadtakademie.de

– Robert Hummel, 27.06.2025


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